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Du, dein Schlafsack und die atemberaubende Bergnacht


Einzigartiger Sonnenaufgang
Einzigartiger Sonnenaufgang

Es gibt Nächte, die vergisst man nicht. Und dann gibt’s Nächte wie diese – oben am Fleiding, mitten in den Kitzbüheler Alpen, unter einem Himmel, der so klar ist, dass man glaubt, die Milchstraße anfassen zu können.


Warum eigentlich draußen schlafen?

Weil kein 5-Sterne-Hotel der Welt mit Millionen Sternen über dir mithalten kann! Weil die Stille der Berge anders ist – ehrlicher, echter. Und weil der Moment, wenn die letzten Sonnenstrahlen das Alpenglühen anzünden, unbezahlbar ist.


Der perfekte Spot: Fleiding

Mit seinen 1892 Metern ist der Fleiding nicht der höchste Gipfel weit und breit, aber für eine Übernachtung draußen einfach ideal. Ein kleiner Anstieg am Abend, ein gemütlicher Platz mit Blick aufs Brixental, und dann? Nur noch du, dein Schlafsack und die Nacht.


Eine Augustnacht, wie sie im Buche steht

Der Sommer 2024 hatte viele heiße Tage – aber diese Nacht war perfekt. Angenehm frisch, kein Lüftchen, dafür ein Sternenhimmel, der jede App überfordert hätte. Cassiopeia, der große Wagen, die Plejaden – alles da, gestochen scharf. Die Milchstraße zog sich quer über den Himmel, als würde sie den Gipfel mit einem Lichtband einrahmen.

Kein Geräusch weit und breit, nur ab und zu der Ruf eines Tieres (ein bisschen unheimlich schon, man gewöhnt sich aber daran). Kein künstliches Licht – nur der sanfte Schein der Sterne und das diffuse Leuchten des Horizonts. Und irgendwann, kurz nach Mitternacht, ein Sternschnuppenschauer, der mich ungläubig staunen ließ.


Morgens um 5:30 Uhr

Kaum war die Nacht vorbei, kündigte sich das nächste Spektakel an: der Sonnenaufgang. Zuerst färbte sich der Himmel in sanftem Orange, dann tauchte die Sonne über den Gipfeln auf – ein goldener Schein, der sich langsam ins Tal ergoss. Die frische Bergluft, der erste Schluck heißen Tees aus der Thermoskanne – das sind die Momente, für die man lebt.

Ein paar Minuten noch, dann wurde es Zeit aufzubrechen. Der Schlafsack wanderte in den Rucksack, die letzten Sterne verblassten, und ich wusste: Diese Nacht war ein Geschenk.


Die Ausrüstung – was ich dabei hatte

So minimalistisch wie möglich, aber doch so komfortabel wie nötig:

Aufblasbare Isomatte – eigentlich bequem, aber eben auch nicht wie das eigene Bett.

Leichter Schlafsack – für eine Sommernacht perfekt, aber irgendwann war’s dann doch frisch.

Biwaksack als Unterlage – hält Feuchtigkeit ab, ein echtes Muss.

Stirnlampe & Kerze im Glas – für den Notfall und für ein bisschen Licht, ohne die Nacht zu stören.

Thermoskanne & Jause – denn mit einem heißen Tee schaut die Welt um 3 Uhr früh einfach besser aus.


Trotz all dieser Vorbereitungen: Ich habe nicht gut geschlafen. Der Boden war härter als gedacht, ab und zu kroch doch die Kälte (und das ein oder andere Insekt) hoch, und das ein oder andere Mal bin ich wach geworden, ohne zu wissen warum.


Rechtliche Lage in Tirol – was ist erlaubt?

Jetzt kommt der weniger romantische, aber wichtige Teil: Darf man in Tirol einfach so draußen schlafen?

Die Antwort: Eigentlich nicht.

Laut Tiroler Campinggesetz ist das Übernachten im Freien nur als Notbiwak erlaubt – also wenn es aus unvorhersehbaren Gründen notwendig ist (z. B. Schlechtwetter, Erschöpfung oder eine Verletzung). Geplantes Biwakieren aus Spaß oder Abenteuerlust ist rechtlich nicht erlaubt.

  • Zelten? No-Go.

  • Lagerfeuer? Ebenfalls verboten.

  • Biwakieren? Nur im Notfall erlaubt – aber in der Praxis wird es in manchen Gegenden geduldet, solange man keinen Schaden anrichtet.


Das heißt: Informier dich vorher, nimm deinen Müll wieder mit, hinterlasse keine Spuren und störe weder Natur noch Tiere. Wenn du sicher gehen willst, frag einfach bei der Gemeinde oder direkt beim Grundbesitzer nach.



Hast du selbst schon mal draußen übernachtet? Schreib’s mir in die Kommentare!

 
 
 

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