Herbstlicher Speedhike einmal ohne Gipfel
- Hanspeter Kurz
- 15. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Natürlich, ich bin auch so einer: Wenn ich in den Bergen unterwegs bin, möchte ich als Ziel gerne einen Gipfel erreichen. Dennoch habe ich mich bei meiner letzten Herbstwanderung anders entschieden. Grundsätzlich wollte ich hoch hinaus, um den ersten Schnee und die herbstliche Landschaft zu genießen. Da ich aber müde Beine hatte und nicht so viele Höhenmeter machen wollte, habe ich mich entschieden, einen etwas flacheren Weg ohne Gipfel zu wählen. Besonders im Herbst, wenn sich die Kitzbüheler Alpen in ein Farbenmeer verwandeln, liegt der Zauber oft in den kleinen Momenten abseits des Gipfelerfolgs.

Ich bin mit der Alpenrosenbahn bis zum Talkaser gefahren und anschließend im lockeren Laufschritt zum Kreuzjöchlsee gelaufen. Die Strecke bis dahin ist sehr einfach, der Weg ist gut markiert und man ist meistens nicht alleine unterwegs. Der See hat sich wie erwartet wunderbar in der herbstlichen Sonne präsentiert.
Danach ging es weiter, am Brechhornhaus vorbei, immer Richtung Süden. Über die Einködlscharte (1.700 m) weiter in Richtung Schledereralm, teilweise durch wegloses Gelände auf herrlichem Waldboden. Weiter zur Brandeggalm, wo ich vier Murmeltiere aus nächster Nähe beobachten konnte. Danach führte der Weg entlang eines Forstwegs, bis sich das Hochtal hinter dem Brechhorn auftat. Rote Moosbeerstauden, Schneefelder, und die Sonne, die in den kleinen Lacken und Bächen glitzerte – einfach wunderschön.

Hier hätte ich die Möglichkeit gehabt, den Weg Richtung Brechhorn (2.031 m) oder zum benachbarten Floch (2.057 m) einzuschlagen. Mein Ziel war jedoch ein schroffer Felsvorsprung, der etwas westlich vor dem Floch und dem Brechhorn liegt. Von dort hatte ich einen Ausblick, wie man ihn sich schöner kaum vorstellen kann – mit Blick auf die weit entfernte Hohe Salve und das Inntal. Hier habe ich dann eine Jause genossen, bevor ich mich auf den Rückweg Richtung Talkaser machte. Ich bin dabei zum Teil abseits des markierten Weges gelaufen und habe dabei neue, ruhige Plätze entdeckt. Von der Schederer-Alm aus habe ich den Fleiding westlich umrundet – wunderbar, abseits der touristischen Pfade!
Facts:
Distanz: 17,7 km
Zeit inkl. Pause: 2:40 h
Höhenmeter gesamt: 614 m

Wichtig ist zu dieser Jahreszeit, dass man sich auf Schnee einstellt. Die Wege sind teilweise sehr nass und/oder rutschig. Ich habe beim Laufen immer Stöcke dabei. Im Rucksack habe ich neben meiner normalen Ausrüstung auch Grödeln, die ich bei schlechten Wegbedingungen anziehen kann.
Der Gipfel mag fehlen, aber die Eindrücke, die man unterwegs sammelt, machen eine solche Herbstwanderung zu einem besonderen Erlebnis. Manchmal liegt die Schönheit in der Einfachheit.
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